Horst Pagels

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HORST PAGELS:In eigener Sache unterwegs!

Stellen Sie sich vor Sie seien angenehm berührt."Wovon?" werden Sie fragen.Na,Sie haben eben auf der Strasse einen symphatischen Menschen gesehen:ca.37 Jahre alt,ca.1,75 gross und von kräftiger Statur.Gekleidet mit einem beigen Jogginganzug,moderner Kurzhaarschnitt,Schnauzer,Swatch.. könnte ein Privatdetektiv sein-wahrscheinlich sogar ein verdammt guter- setzen Sie gedanklich noch hinzu.Tja.OK..das bin ICH.Hallo.
An jenem Abend saß ich zu Hause vor dem Fernseher.Ich hatte einen guten Empfang und sah der Lottoziehung gespannt zu:4,13,23,37,39,42 und die Zusatzzahl 17."Verdammt!" hörte mich ein Nachbar aus meiner Wohnung schreien"...ich hab schon wieder im Lotto verloren!"...brüllendes Gelächter aus der Nachbarwohnung...Ich lasse meine Fenster immer einen Spalt breit offen um diese "Nachbarschaftsgags" anzubringen und gelte deswegen in meiner Gegend auch als "die Blocknudel mit dem Adlerauge". Während ich mir meine Abendpfeife anzündete schaute ich weiter interessiert fern.
Am nächsten Nachmittag,ich saß immer noch vor dem Fernseher,spührte ich einen brüllenden Schmerz auf dem Hinterkopf und mir wurde sofort schwarz vor den Augen.Stunden später erwachte ich aus dumpfen Träumen von schreienden Japanerarmeen und vergifteten Bier.Ein unglaublicher Schmerz machte sich in meinem kopf breit und ich tastete ihn mit einer von den beiden Händen die ich habe ab.Dort war eine starke Schwellung zu spühren und an meinen Fingern war Blut.Meins.Es entstand eine total blöde Atmosphäre in mir,hatte mir doch schliesslich jemand mit einem harten Gegenstand fast den Schädel eingeschlagen.Im Fernsehen lief gerade eine lustige Sketchshow.Nachdem ich sie zuende gekuckt hatte und auch noch andere Sendungen,fing ich an meine Wohnung nach Spuhren zu durchsuchen aber nirgends war etwas verändert:die Puzzle und Steckbilder hingen an den Wänden,mein Teppich war noch da, sogar mein Bettzeug fehlte nicht. Ich kam schliesslich in meinen Funkraum und musste eine schreckliche Entdeckung machen:Jemand hatte meine Funke geklaut!!!Ich taumelte gegen die Wand und wischte mir die Wutspucke aus dem Gesicht.Meine schöne 12-kanal DNT mit hervorragendem Rauschunterdrückungssystem-einfach weg!! Mir waren schon einige Verbrechen untergekommen ,aber soetwas?- noch nie!Ich setzte mich an meinen Funkertisch um mir über die Konsequenzen klarzuwerden.Vor mir einen Zettel in der rechten Hand einen Stift,so überlegte ich.Ich kratzte mich mit der linken Hand am Hinterkopf und brüllte vor Schmerzen.Dann nahm ich schnell die Finger aus der Wunde. Ich schrieb eine Indizienliste auf:
a)ferngesehen
b)ohnmächtig geschlagen worden
c)wach geworden,super sketchshow gesehen
d)nix weg ausser
e)Funke
f)die jetzt auch nichtmehr zur Lösung des Falles zur Verfügung stand.
Dann überlegte ich:Hatte ich Feinde?Antwort :Nein ,die waren alle tot! Wer war auf meine Funke scharf?Antwort:Keine Ahnung.Ich dachte:Och nee,nä! Ich war in meinen Ermittlungen nicht viel weiter gekommen und hatte keinerlei Indizien.
Es klingelte an der Tür.Ich machte mich schnell etwas frisch und badete kurz,dann ging ich öffnen.Draussen stand niemand!Aha,dachte ich mir, sauverdächtig!Vielleicht war ich da knapp einem Mordanschlag entgangen. Nach einer halben Stunde klingelte es wieder.Geschickte Tarntanzschritte vortäuschend tingelte ich zur Tür und riss diese schreiend auf.Draussen stand mein Nachbar(der,der vorhin so stark über meinen Witz gelacht hatte) und sah mich halb besorgt halb bewundernd an,da ich total interessant aussehe."Stimmt bei ihnen alles ?" fragte er und legte den Kopf schief. Ich fragte:"Wieso?" und half ihm den Kopf wieder grade zu kriegen.Er meinte er hätte vorhin einen verdächtigen Schatten durch meine wohnung schleichen sehen,der im Wohnzimmer scheinbar auf etwas einschlug. Ich horchte auf.Es gab also einen Zeugen.Ich bat meinen Nachbarn in die Wohnung und während ich mir ein Bier fertigmachte beschrieb er mir alles, was er gesehen hatte.Er guckte mein Bier die ganze Zeit durstig an .Ich hatte den Charme das taktvoll zu übergehen.Nach seinen Beschreibungen war der Schatten von eher schmächtiger Statur gewesen,trug eine grün- gelb karrierte Bluse,engen Minirock,Pomps,dunkle lange Haare,blond, Violette Strümpfe ,einen dünnen silbernen ring an der linken Hand,einen Leberfleck am linken Ohr,einen Hauch von Behaarung auf der Oberlippe, die hinteren oberen Zähne :Amalgan ,unten 2 golden Kronen,das linke Trommelfell leicht gereizt und was er noch so durch seine Videokamera mit Zoom hatte erkennen können.Und im grossen und ganzen hätte die Alte zum anbeissen ausgesehen, bemerkte er noch."Nein!" dachte ich "Eine Frau!" Ich hatte genug erfahren.Ich rief meinen Nachbarn zum Fenster und deutete auf eine interessante Pfütze unten auf der Strasse.Während er verständnisslos schaute trat ich ihn durch die Scheibe.Nachdem er sofort tot war wurde er auch noch von einem Auto überfahren.Ich hatte ihn schon lange im Verdacht ein dänischer Agent zu sein.
Da hatte mich also eine Frau niedergeschlagen und meine Funke geklaut. Na die würde ich übers Knie legen oder besser gleich ein Stück höher. Ich krümmte mich vor Vergnügen über diesen gelungenen Selbstgag. Die Nacht und den nächsten Vormittag verbrachte ich vor dem Spiegel. Manchmal,wenn ich mich selber sehe, muß ich spontan onanieren.Diese Nacht mit mir würde mir unvergesslich bleiben,daß wusste ich.Nachdem ich den Spiegel abgewischt hatte ließ ich mich erschöpft auf meiner Couch nieder. Ich hatte sie mal gekauft.Ich verfolgte gespannt die Fernsehshow ,die gerade lief.So nachts gegen halb 12 schaltete ich den Fernseher aus ,es hatte viele gute Sendungen gegeben und machte mich fertig auszugehen,da man Fälle am besten Nachts lösen kann.
Ich packte meine chemische Keule, 3 große Wurfsterne, eine Tretmine und eine MP ein.Nach einem langen ,zärtlichen Abschiedskuss von meinem Spiegelbild setzte ich mich in meinen weissen Golf Cabrio und liess mich Richtung Innenstadt treiben.Es herrschte der übliche Nachtverkehr(haha) und ich genoß die bunten Lichter von L.A. bei Nacht.Hinter und neben mir fuhren bald eine stattliche Anzahl von Wagen in meinem Tempo. Sie blinkten und hupten-was waren sie heutnacht wieder scharf auf mich- die girls.
Vor einem finnischen Spezialitätenrestaurant hielt ich an und legte die Tretmine geschickt unter den Fussabtreter.Dann erschoss ich durch die Scheibe den Oberkellner und fuhr weiter.Ich musste laut lachen als der Rest der Bande direkt aus der Tür in die Hölle lief.Jetzt war ich schon ein ganzes Stück weiter in dem Fall.
Ich musste an meinen Nachbarn und seine Beschreibeung der Täterin denken und hätte mir in dem Moment in den Arsch beissen können,das ich ihn nicht nach ihrem Namen gefragt hatte.Jetzt musste ich hier aus zigtausenden von Frauen die richtige heraussuchen-sie müssen wissen San Francisco ist eine gigantische Stadt!
Zum glück hatte ich noch meine mobile Funke im Wagen,auch ne gute alte DNT.. und so ging ich während ich locker weiterfuhr erstmal auf den Anrufkanal. "Wahnsinn wie viele Frauen heutzutage funken!" dachte ich und räusperte mich ganz kurz ins Mikro.Es wurde sofort still auf dem Kanal,alle lauschten, ahnten etwas.Schließlich fragte eine von den Mäusen ganz vorsichtig: ".......aeh......Survivor?.....Survivor 01?"Ich raunte mein heissestes "yo, babe,da steht ein pferd auf dem flur!" ins Mikro.Es war unglaublich was für ein Jubels und Beifallsgetöse in diesem Moment über den Äther kam da wurden Champagnerflaschen geöffnet,man höhrte Feuerwerkskörper knallen und ich wurde ganz gerührt.Mit so einer Begrüssung hatte ich nicht gerechnet. Über ganz Frisco war der Himmel in grelles ,buntes Licht getaucht und ich merkte ,das mich diese Stadt mochte.Ich stand während des fahrens auf und winkte in alle Richtungen.So etwas schönes war mir an einem gewöhnlichen 31.12. um 12 Uhr nachts noch nie passiert.
Nachdem ich anfangs leise ,später lauter,mindestens 20-30 Mal "Danke.. ich bin gerührt!" und "Danke es reicht!" ins Mikro geschrien hatte und sich der Jubel immer noch nicht legen wollte,fing das Ganze an mich zu langweilen.Ich schaltete die Funke ab,achtete nicht mehr auf das Feuerwerk und hielt meinen Wagen an um meinen kleinen transportablen Fernseher auszupacken den ich immer dabei hatte.Ich guckte so 3-4 Stunden fern (es lief ein sehr gutes Fernsehprogramm).Dann wurde ich leider von der Polizei abgeschleppt,weil sich hinter meinem Wagen auf der Strasse mittler- weile ein 5 Kilometer langer Stau gebildet hatte.
Nach einer aufwendigen Befreiungsaktion,bei der ich all meine Raffinesse und meinen Scharfsinn in Form von Handgranaten und MP-Feuer benutzt hatte und bei der 7 Polizisten(zum Glück schwedischer Herkunft)ihr skandinawisches Leben lassen mussten, befreite ich meinen Wagen aus den Fesseln des Polizeiparkplatzes und fuhr weg.
Ich muss gestehen ich war zu diesem Zeitpunkt ein wenig ratlos,denn ich kam der Lösung meines Falles zwar in grossen Schritten näher, aber der entscheidende Schritt wollte sich einfach nicht einleiten. Ich fuhr in eine von diesen Rockbars die zu Dutzenden unten am Hafen sind und in denen gewöhnlich die heissesten Miezen und die coolsten Kerle rumhängen.Ich persönlich bin ein grosser Rockfan und habe eine umfassende Sammlung an Klassik-und Softrock CD's.Ausserdem habe ich eine grosse Sammlung an Hardrock-CD's.Ich war vor garnicht so langer Zeit mal Sänger in einer Metalband in Kiel gewesen die "Magenprügel"hieß und wir hatten ein paar Millionen CD's verkauft.
Ich betrat die Bar durch die Tür ,während ich meine MP sicherheitshalber im Anschlag behielt.Die Bar war ziemlich voll.Auf einmal höhrte ich jemanden rufen:"Achtung,der Irre ist wieder da...runter!!" und der gesamte Laden warf sich zu Boden.Ich guckte mich panisch um ,welchen Irren meinten sie,wo war er ,dieser Psychopath?Ich eröffnete vorsichtshalber das Feuer und warf Wurfsterne in alle Richtungen ,rein prophylaktisch.An der Bar brachen 3 Spanier zusammen,die als Touristen getarnt waren und als einzige stehengeblieben waren um doof zu gucken.Ich schrie:"Ein Irrer?..DREI IRRE!! da habt ihr sie! ich hab sie erledigt!Los steht auf und entspannt Euch, ich habe Euch gerettet!"Sie blieben liegen,alle.Ich schaute sie mir näher an und entdeckte:sie waren alle tot!Wie hatten die 3 irren Spanier das nun wieder gemacht?Ich war doch so schnell gewesen!Ich war wohl zu langsam gewesen.Polizeisirenen heulten.Ich hatte irgendwie das Gefühl hier verschwinden zu müssen.Ich schlenderte unbeteiligt die Straße hinunter. Schritte halten hinter mir und auf einmal war ich von mehreren Polizisten umstellt.Sie fragten:"Woher kommen Sie ,waren sie eben in der Bar dort oben, wo all die Polizeiwagen stehen?" Ich antwortete cool und äusserst überlegt:"Nein natürlich war ich nicht dort,sonst wäre ich ja wohl so tot wie die z.B. die 3 Spanier die ich erschossen habe und das schwöre ich auf meine MP hier!"Die Polizisten guckten mich komisch an,tuschelten etwas verwirrt und erlagen schliesslich meiner messerscharfen Logik.Sie entschudigten sich und gingen zufrieden zurück.
Ich baute mir aus dem Rest Kautabak den ich noch hatte erstmal einen richtig schönen Joint und kaute ihn auf dem Weg zu meinem Wagen nachdenk- lich durch."Diese Stadt ist so verdammt hart,ich liebe dich und ich hasse dich und ich werde in dir untergehen ,mein gutes altes Detroit!"Solche und ähnlich poetische Dinge gingen mir durch den schönen Kopf. Es war mitlerweile Morgen geworden und ich beschloss in meinem weissen Golf cabrio erstmal nach Hause zu fahren.Der Wagen fuhr ganz normal. Mal fuhr ich hohes Tempo mal wieder fuhr ich in einem anderen tempo, wie es mir gerade einfiel.Der Wagen konnte jede Geschwindigkeit fahren bis zur Höchstgeschwindigkeit.1.Gang ,2. Gang ,links ,rechts...ich nutzte es alles für mein Fahren aus.Ich fuhr ganz normal auf der Strasse und immer in Richtungen.Der Wagen fuhr wie ein Orgasmus so gut.Ich war sehr nachdenklich geworden und musste die ganze Zeit über Themen nachdenken. Ich musste so Stunden vor mich hingefahren sein und mein Ziel ganz vergessen haben,denn plötzlich tauchte der Ozean vor mir auf und ich konnte in allerletzter Sekunde das Steuer rumreissen so, das ich knapp daneben fuhr.Ich wusste nicht wo ich war aber ich musste noch in Amerika sein,es gibt von hier aus nähmlich keine Verbindung zum Festland. Hinter den dicken Panzerglassscheiben meines guten alten golfs tanzten die Möwen ihr unerbittliches Ballet voll Hass und kaltem Neid in den luftgeschwängerten Höhen.Zum Glück konnte ich ihre hässlichen dünnen Basstenore nicht hören,die da sicher riefen:"Steig aus HORST PAGELS und geh in die kalten Fluten,diesen Fall wirst du nie lösen!!"Durch das offene Dach meines cabrios brühte mir die Sonne freundlich in das adonis- hafte antlitz und ich hörte das nahe rauschen des Meeres wie ein sehr fernes Geräusch.Ich war sehr,sehr glücklich.Zum ersten mal seit vorhin spührte ich was es heisst ein Mensch zu sein ,der in einem weissen golf cabrio sitzt.
Ich hatte jetzt viel Zeit zum Überlegen und hatte garnichtmehr das Gefühl einfach nur jemand zu sein.Ich war jemand!Ich war am Traum meines Lebens angekommen ,aber egal.Ich packte meinen kleinen transportablen Fernseher aus.Hier konnte mich niemand stören ,ich war allein!Ich steckte den Stecker gleich neben meinem Auto in die Steckdose die in der Wand von dem gigantischen Hotelblock war,der sich von hier aus mehrere Kilometer nach Osten erstreckte.Der unglaubliche Lärm,der sich von den schreienden Touristenhorden um mich herum ausdehnte liess mich den Fernseher auf volle Pulle stellen.Ich steckte mir einen Lolli in den Mund ,zündete ihn genüsslich an und entspannte.Es schmeckte total blöde.Ich guckte . Ha,hatte ich Blödmann mir doch glatt einen Lolli angezündet.Ich schüttelt schmunzelnd den Kopf.Ich altes ,verwirrtes Genie ,ein bischen wie Einstein, ein bischen wie Kojak.Ich schmiss ihn aus dem Fenster und zündete mir eine Duplo an,eine von den langen,wahrscheinlich die längste Zigarre der Welt. Sie schmeckte wundervoll.
Ich war eine lange Zeit in mich gegangen,ja ich musste Tage hier verbracht haben.Schöne Tage.Ich konnte den Unterschied zwischen Werbung und normaler Sendung mitlerweile nicht mehr feststellen ,ich wusste nur dieser kleine, flimmernde Kasten und ich ,wir wahren eine glückliche Symbiose eingegangen. Nachts nach Sendeschluss starrte ich das weisse Rauschen an und ich hatte das Gefühl am Ozean zu sein.Ich nahm Aufputschpillen gegen den Schlaf und um auch ja nichts zu verpassen.Sie wirkten durch ihre Wirkstoffe. Ich hatte diese Zeit nötig gehabt um zur Ruhe zu kommen und ein wenig Distanz zu dem Fall zu gewinnen.Irgendwann,der Bau des Flughafens zu meiner Rechten war fast abgeschlossen,beschloss ich dieses traumhaft-einsame und abgelegene Stückchen Erde zu verlassen und nach Hause zu fahren. Ich schoß zum Abschied ein paar Möwen ab und beobachtete wie im Hintergrund ein Heissluftballon abstürzte.Er stürzte einfach ab.Traurig ,manche Sachen."Die Menschheit ist ein grausamer Fundus."dachte ich mir und: "Wann werden die Menschen endlich lernen sowas nichtmehr zu machen?" Ich fuhr ab.
Als ich zu Hause angekommen war begann ich nochmal alles von vorne durchzugehen:Da hatte mich also eine Frau geschlagen und meine Funke geklaut(Tränen rannen über mein Gesicht)Mein Nachbar,7 Polizisten,ein gesamter Rockclub und 3 Spanier alswie ein das Thairestaurant waren tot und zerstört.War das die Lösung des Falles?Hatte ich es?Was denn? Ich zählte die Toten und kam auf die befriedigende Zahl 127.Das musste doch reichen um einen Fall zu lösen.In Filmen reichten meisst viel weniger, nunja dies war ja aber schliesslich auch kein Film sondern die Realität! Ich rasierte mich erstmal gründlich ,nur ein kleines Stückchen liess ich stehen.Er stand mir gut dieser neue Bart und erinnerte mich an irgendetwas schönes in der Vergangenheit.Ich kam nicht drauf ich wusste nur das dieser neue Bart meine echte-strahlende Persönlichkeit besser unterstrich als der alte.
Während ich mich im sofa niederliess um ein wenig video zu schauen,durchfuhr es mich siedendheiss!Video!Videokamera mit Zoom!Wer hatte soetwas nochmal gehabt?Ein neuer Fall:Wer hat hier eine Videokamera mit Zoom?Ach Quatsch! Nicht abgleiten Horst!Mein Nachbar hatte mir erzählt er hätte alles beobachtet!Durch eine Videokamera!Das war es!Ich rüstete mich in aller windeseile aus,steckte mehrere Tomahawks und Chackos neben den üblichen schusswaffen ein und seilte mich durch mein Fenster ab.Dabei ahmte ich geschickt meinen Untergrund nach und nahm Mauerziegelhaltungen ein.Unten auf dem Rasen sprühte ich mich gewissenhaft mit grünem Autolack ein um dann unerkennbar über den englischen Rasen zu robben,von dem ich mich nicht vielmehr als vielleicht einenmetersiebzieg abhob, da ich im gehen robbte.Ein paar alten Damen ,die mich verwundert anstarrten(weiss der Teufel wie sie mich entdeckt hatten)erklärte ich ,das ich Rasen sei und morgen gemäht werden würde.Dann schenkte ich jeder von ihnen eine entsicherte Handgranate, wir verabschiedeten uns und ich warf mich eilig in Deckung.130 ist eine Runde Zahl.Ich spähte durch die Fenster der Parterrewohnung in der ein Fernseher lief.Nach 2-3 Stunden hastete ich weiter.Ich kam zu der Tür meines Hauses,durchbrach sie mit als Foxtrott- schritten getarnten Judorollen und versuchte die Betontreppe anzuzünden. Als das nicht funktionierte zündete ich sie nicht an.Ich schoß auf sie aber sie ging nicht tot.Jetzt war mir alles egal.Ich stürmte zu der Tür meines Nachbarn,die genau neben meiner lag und sprengte sie mit 20-30 Kilo Chinaböllern auf.
"Wahnsinn !"dachte ich"Guck mal an,eine Wohnung!"Ich kam an einem Spiegel vorbei und in dem stand jemand der genau so aussah wie der in dem Spiegel in meiner Wohnung.Ich schrie:"Ihr Schweine!"und warf alle meine Tomahawks in den Spiegel.Langsam beruhigte ich mich.Ich zwang mich detektivisch- kalt zu werden und liess mein Adlerauge umherschweifen.Überall an den Wänden war Tapete angebracht.Sie war in allenmöglichen Farben in weiss gestrichen.Ein Teppich legte sein wärmendes,mutterhaftes Fell auf den einsamen Fußboden darunter.Ein Tisch stand wie ein einfältiger Elephant auf seinen 4 dünnen,spinnenartigen Tentakeln krakengleich vom Boden ab. Gläser zeugten davon,daß hier Menschen gelebt haben mussten die getrunken haben.Auf einem Regal fand ich verschiedenartige Briefmarken unter die Briefe geklebt waren.Auf einem neoklassizistischem Eckdivan stand ein moderner Fernseher,der ausgeschaltet war."Wieso ist der Fernseher aus?" dachte ich mir.Ich machte ihn an und spührte weiter,während ich aus den Augenwinkeln eine gagreiche Gameshow beobachtete.Neben dem Fernseher auf dem Boden stand ein Videorecorder und-sieh da-da war auch die gesuchte Video- kamera!Ich jubelte laut auf und sang vor lauter Freude das Pufflied. Ich spulte die Cassette aus der Kamera zurück und begann sie abzuspielen. Erstaunlich was dieser Mann alles aufgezeichnet hatte!Die Johnsons von gegenüber beim gegenseitigen Auspeitschen mit einem Schlangenkadaver, Elroy Mulden von oben beim Versuch sich mit Spraypflaster ein kaum merkbares Präservativ über sein Genital zu sprühen.Elroy Mulden beim Versuch es mit Spiritus wieder abzukriegen.Elli und Karl Pardridge von links unten gegenüber ,wie sie nackt aus dem Hintern ihres Zwergpudels zu Mittag speisen.Horst Pagels beim onanieren vor dem Spiegel..moment mal tatsächlich.Ic, ewig lang in immer wieder neuen Onanierstellungen vor dem Spiegel." Diese schwule Ratte!Zum Glück hatte ich ihm sein schwuchtel- liges Licht ausgeblasen!"Ich beobachtete mich auf dem Bildschirm und bemerkte wie schön und anmutig und vor allem wie erotisch ich mich bewegte. Das hatte ich echt drauf!Vor und zurück.Es wirkte so sensibel und ästhetisch. Ich bemerkte wie ich schon wieder ganz heiss auf mich wurde.Schnitt! Mein Hinterkopf beim Fernsehen.Hinter mir ein Schatten.ZOOM.Das Bild wird scharf.Eine junge,geil aussehende Frau.Ihre Kurven sind so scharf wie die einer Autobahn aus 5000 Meter Höhe gesehen.Die Kamera fährt sehr nah heran. Ich kann jede Pore erkennen.Unter ihrem Slip heben sich ihre schönen Brustwarzen aufreizend ab.Ihre Nase aus Ebenholz scheint von einem eigenen Licht beseelt,ihre alabasterfarbene Zunge sieht man nicht unter den wie balzende Rüben aufeinanderliegenden Lippen.Sie ist abgöttisch schön.Und ich glaube sie zu kennen.Woher nur ,woher?Ich schätze sie ist deutscher Herrkunft und zwischen 60-70 Jahre alt.
Ich schaltete den Videorecorder aus und nahm die Cassette heraus.Ich war erschöpft und verwirrt .Wer war bloß diese unbekannte Schöne,warum hatte ich so ein starkes Gefühl sie zu kennen und warum hatte sie mich nieder- geschlagen.Das Aufeinandertreffen mit ihr musste weit zurückliegen,so begriff ich intuitiv.Ich ging nach Hause,eine Tür weiter.Dann kam die Polzizei,ich stellte mich tot und musste nachdem ich aus dem Leichenschau- haus geflüchtet war zu Fuß nach Hause laufen.Was für ein Aufwand! Endlich war ich zu Hause.Ich lies mich im Sofa vor dem Fernseher wieder. Ich konnte jetzt nicht fernsehen,ich war seelisch zu berührt.Ich beschloss etwas zu lesen und fand auch etwas was mich auf angenehme Weise ablenkte und wie Seelenbalsam auf mich wirkte.Aber immer wieder musste ich die Fernsehzeitung absetzen und grübeln.Ich legte die Videocassette in meinen eigenen Videorecorder mit Standbildvergrösserung und versuchte es ohne den Fernseher anzumachen zu gucken. Es ging nicht und so musste ich wohl oder übel den Kasten anschalten.Jetzt konnte ich sehen.Ich wurde sehr ruhig. Wie im Film zog das Video an mir vorrüber.Ich konnte das Gesicht der Frau nie richtig erkennen,meistens war sie von hinten, selten von der Seite zu sehen.In einer Einstellung viel mir etwas im Hintergrund auf aber ich konnte nicht genau erkennen was.Ich stoppte das Video,stellte auf Stand- bilvergrösserung um und legte ein Raster über den Bildschirm.Dann lehnte ich mich zurück,legte die Füße auf den Tisch und beobachtete das Bild. Ich trank einen Wodka-Orange.Ich sagte "F 6" ,das Bild zoomte Quadrat F 6 hoch.Ich erkannte etwas im Hintergrund der Schulter der Frau.Es war unscharf. K 9 .Das Bild zoomte auf.Etwas flimmerndes war am unteren Rand zu erkennen. B 3 .Das Bild zog hoch und vergrösserte.Ich erkannte die untere Hälfte eines Spiegels.L 4 und etwas zurück.Der ganze Spiegel wurde sichtbar. "Bingo!" sagte ich und stellte die kleine Papierziege die ich gefaltet hatte auf den Tisch.Im Spiegel war das Gesicht der Frau zu erkennen und zwar von vorne.Mir stockte der Atem.Ich kannte diese Frau.Aber woher nur? Ich wurde sehr nachdenklich."Ach ja,Mama!"brüllte ich. Jetzt viel es mir auf einmal wieder ein.Diese Frau war meine Mutter!Daher kannte ich sie! Sie war mit meiner Oma verwandt und mit meinen anderen Familienangehörigen! Ich zählte auf:"Mama,Oma,Papa,Onkel."Mir fielen all die alten ,schönen Geschichten wieder ein:wie Papa und Onkel am Tisch saßen,wie Oma die Treppe hochging,wie ich Oma eines Tages aus dem Garten rufen hörte:"Hallo..na wie gehts ihnen?",wie Mama beim Essen mit am Tisch saß,wie wir alle zusammen fernsehen geguckt hatten,wie ich allein in den Ferien zu Hause geblieben war um Fernsehen zu gucken.Das war alles so wunderschön gewesen.Ich fühlte mich wieder wie ein Kind und gleichzeitig so alt wie ganz normales Alter. Langsam kam ich in die Realität zurück.Ich began mir Fragen zu stellen: "Wieso hatte mich meine Mutter überfallen?Warum hatte sie mich zusammen- geschlagen,sie hätte sich die Funke doch leihen können?Steckte jemand anderes dahinter?War sie gezwungen worden?"
Ich beschloss sie zur Rede zu stellen,ich war stocksauer auf sie.Ich rief sie mit dem Telefon an,das in meinen Besitz gelangt war,nachdem ich es von der Post bestellt hatte.Es nahm niemand ab.Das kam mir portugisisch vor(haha total lustig!).Irgendetwas war hier wirklich stinkefaul!! Ich legte meine beste,aufwendigste Tarnung an und ging zu meinem weissen golf cabrio um zu meiner Mutter und ihren Verwandten zu fahren.Ich verhielt mich so normal wie möglich um niemanden aufzufallen.Allerdings beschloss ich dann doch nach ca. 3 km das bunte Maikäferkostüm (das mir in der 2. Klasse beim Fasching einen so großen Erfolg beschert hatte) auszuziehen,da es mir viel zu eng war und ich deswegen wahrscheinlich von allen so komisch angestarrt wurde.Das Auto und ich,wir fuhren zusammen wie ein Pferd.Ich würde es mir wohl nie abgewöhnen,alle meine Sachen. Als ich ankam ging ich na klar in die Bremse und bremste den Wagen sachte ab.Na klar hatte ich die Kupplung gedrückt."Aussteigen!"sagte eine innere Stimme mir und ich gehorchte.Ich ging auf die Tür von Mutters Mansarden- wohnung zu.Rauch stieg aus meinem Mund weil ich Raucher war.Mein ganzes Leben ging mir noch einmal durch den Kopf.Ich summte das "Bumsheinzilied", mein altes Wiegenlied vor mich hin.Fast atemlos öffnete ich langsam die Tür der Wohnung.Auf zehenspitzen schlich ich unmerklich durch den Flur und spähte in die Küche.Es war niemand drin ,nur ein paar Töpfe lagen faul in der Abendsonne die durchs Fenster schien.Mein Herz schlug so laut, das ich Hemd und Jacke schloss.
Ich kam auf das Wohnzimmer zu und entdeckte durch den Türspalt eine unglaubliche Szenerie :Meine Mutter lag gefesselt und geknebelt am Boden, mein Vater saß vor meiner Funke und sagte immer wieder die gleichen Dinge ins Mikro:"Achtung.Mein Name ist Herr Pagels,ich bin der Vater von Horst Pagels,dem Privatdetektiv.Mein Sohn ist verrückt und gefährlich.ER ist für all die grausamen Morde in letzter Zeit verantwortlich!Er hat die Leute in der Rockbar am Hafen getötet.Er war es auch ,der..." Mein Vater zählte so ziemlich alle feindlichen Agenten auf die ich im Laufe meiner Karriere beseitigt hatte.Hinter meinem Vater stand Onkel Böme und sah ihm über die Schulter.Ich brach fasst in Tränen aus..meine eigene Familie!Ich öffnete die Tür ganz.In dem Moment drehte sich Onkel Böme blitzschnell herum. Er hatte eine Waffe in der einen von seinen beiden Händen.Jetzt ging mir ein Licht auf .Er hatte meine Eltern zu all dem gezwungen!Er war augen- scheinlich wahnsinnig geworden.Er schrie:"Da bist Du ja endlich Du Psychopath!Wusst ich doch ,daß du kommen würdest!Jetzt kann ich dich endlich unschädlich machen du irrer Mörder!"Solches und ähnlich wirres Zeug musste ich mir anhören.Ich war völlig unbewaffnet.
Mir war klar ,daß ich mir schleunigst etwas ausdenken musste,mir war klar, daß er alle seine Onkelängste und seinen Onkelhass auf mich übertrug. Feinste Psychologie war gefragt.Ich sagte:"Onkel Böme.Du hast recht,ich bin ein irrer Massenmörder,jetzt kann ichs ja zugeben.""HA!" schrie er, "Ich wusste es doch,gut das du es endlich zugibst!"Ich sagte:"Onkel Böme und jetzt ruf die polizei,damit wir dem Spuk ein Ende bereiten können!" dabei zog ich grauslige Grimassen und liess mir Spucke aus dem MUnd laufen. Meine Eltern starrten mich fassungslos an.Ich blinzelte ihnen beruhigend zu. Böme war derweilen am Telefon,immer die Waffe auf mich gerichtet und forderte höchst aufgeregt einen Großeinsatz,er habe den irren Massenmörder gefasst.Als er geendet hatte forderte ich ihnauf mich gewissenhaft zu fesseln,da ich sonst nicht wüsste was passieren würde.Er solle mich aber vorher entkleiden,denn ich hätte überall Waffen versteckt.Als ich nackt war,ich ignorierte die aufgegeilten Blicke meiner Eltern,fesselte Böme mich.Ich sagte Böme jetzt solle er mir zugleich noch ein Messer an den Bauch halten ,er würde meine Hinterlist nicht kennen.Er tat es und fühlte sich nun einigermassen sicher.Ich began zu weinen.Draussen war Motoren und Sirenenlärm zu hören.Die Tür brach auf und ein bewaffneter Sturmtrupp der Polizei stürzte herrein.Im gleichen Moment schrie ich :"Oh nein,bitte bitte verschone uns ,Du hast schon so viele umgebracht,reicht es dir noch immer nicht?"Böme stutzte.Der polizei freilich bot sich ein sonderbares Bild:da lagen 3 gefesselte Personen auf dem Boden einer davon war sogar nackt und weinte,während ein verwirrter älterer Herr eine Pistole in der Hand hielt und den Nackten mit dem Messer bedrohte.Der Onkel schrie:"DA, das da ist der wahre Mörder!" worauf ich antwortete:"Ja,natürlich Onkel, alles bin ich wenn du nur meine Eltern verschonst!"
Rabiat wurde Onkel Böme entwaffnet,behandschellt und unter grössten Protesten abgeführt.Die Polizisten entfesselten uns,gaben mir Kleidung und waren sehr behutsam und zuvorkommend zu uns.Sie stellten sogar einen Polizisten,einen Inder zu unserem Schutz in der Wohnung ab als sie gingen. Wir bedankten uns sehr ermattet für alles.Als die anderen poloizisten gegangen waren bat ich den Inder 2 Kabelenden zu verknoten,die ich ihm gab. Er versuchte es während ich das andere Ende des Kabels in eine Steckdose steckte."Was für ein Fall!"dachte ich,denn das hier war zweifelsohne mein Meisterstück gewesen.Meine Eltern waren sehr erleichtert und lachten vergnügt als sie den Gag mit dem Inder sahen.Sie meinten ausserdem wie unglaublich gut mir mein neuer bart stehen würde und ich sähe dem Führer ja sowieso immer ähnlicher.Jetzt fiel mir wieder ein an was mich der Bart erinnert hatte.Und ich wusste doch ,das es etwas angenehmes gewesen war.Wir waren glücklich wiedervereint zu sein als mir eine geniale Idee kam:Ich sagte:"Kommt ,Mama und Papa,wir gehen ins Wohnzimmer und da können wir fernsehen!"Sie jubelten überglücklich über diesen phantastischen Einfall.Wir schalteten das Göttliche Quadrat ein.....

Epilog

Ein Krimiknüller Marke"Das Schweigen der Lämmer".In dem äusserst raffiniertem Plot schafft es Pagels gleichzeitig eine hohe ,explosive Spannung aufzubauen (durch den cleveren Literatentrick mehr als 130 Menschen sterben zu lassen) und trotzdem sein sensibles Gesicht nicht zu verlieren.Er gewährt tiefen Einblick in seine Familiengeschichte und steigert so die Authenzität des Plots bis zur Dehnungsgrenze.Auf Grund seiner eizigartigen Beschreibungs- methodik darf man Pagels wohl getrost als einen der ganz grossen Allegoriker des Jahrhunderts bezeichnen.Horst Pagels ist mehr als nett,Horst Pagels ist:
WITZIG.

EUER HORST PAGELS


HORST PAGELS:ICH WAR EVA BRAUN