Kapitel 15 aus meiner Diplomarbeit, die ...

Zusammenfassung

Es wurde ein Modell für verlustfreie Datenkompression vorgestellt. Auf dessen Grundlage ließ sich besonders einfach der Beweis zur Nichtexistenz eines allumfassenden Kompressionsverfahrens führen. Allerdings ist das Modell nicht algorithmisch, sondern funktional. Daher eignet es sich nicht zur Beschreibung der einzelnen Kompressionsverfahren. Hierzu müßte die verlustfreie Datenkompression beispielsweise als Automat definiert werden.

Zur Vorbereitung der Kategorisierung der verlustfreien Datenkompressionsverfahren wurden zunächst die Begriffe Redundanz und Irrelevanz unterschieden sowie die verlustbehaftete Datenkompression von der verlustfreien getrennt. Um den Unterschied möglichst deutlich zu machen, wurden die für verlustbehaftete Datenkompression von Bildern und akustischen Daten wichtigen Irrelevanzkriterien beim menschlichen Ohr und Auge beschrieben.

Die folgenden Kategorien zur Einteilung verlustfreier Kompressionsverfahren wurden beschrieben:

Es wurden sowohl klassische und weitverbreitete Kompressionsverfahren beschrieben (Huffman, arithmetische Codierung, Codebook-Verfahren) als auch überkommene einfache Verfahren (Shannon-Fano, Lauflängen...) und neue Ideen (Blaschkowski-Codierung, Hilbergs texturale Sprachmaschine). Soweit möglich, wurden Angaben über die Zugehörigkeit zu Kategorien gemacht. Dabei zeigte sich, daß die Kategorisierung nicht vollständig ist - nicht alle Verfahren lassen sich einer Kategorie zuteilen. Außerdem lassen sich viele Verfahren in einigen Kategorien variieren, zum Beispiel können viele Verfahren mit statischer, variabler oder adaptiver Redundanzanpassung verwendet werden.

Zusätzlich zu den verlustfreien wurden verlustbehaftete Verfahren erwähnt, die bei Bild- und Audiokompression verwendet werden.

Drei Kapitel beschäftigen sich mit der Umsetzung von Kompressionsverfahren in Komprimierer (Einbindung ins Betriebssystem, Effizienz und Geschwindigkeit, Parallelisierung).

Ob die verkehrt asymmetrische Datenkompression praktische Bedeutung hat, bleibt offen. Immerhin zeigte sich, daß ein solches Kompressionsverfahren nicht von vornherein sinnlos ist. Vielmehr geben die Einsatzbedingungen an, in welchen Hinsichten ein Kompressor optimiert werden muß.